Es war ein lauwarmer Sommertag. Schon nach dem aufstehen merkte ich, dass dieser Tag anders wird. Vielleicht lag es daran, dass ich wusste, dass auf dem Zeugnis stehen wird: "Philip wird nicht in die 9. Klasse versetzt.", oder, dass ich unter der prallen Sonne Alkohol trinke werde.
Ich ging zur Schule um der ersten Stunde beizuwohnen.
Als die erste große Pause begann kam ein Freund auf mich zu und sagte: "Alter ich hab drei Kurze inner Tasche." Ohne zu zögern gingen wir auf die Schultoilette und zogen uns genüßlich die Kurzen rein mit anschließenden Würgereiz.
Leicht angeheitert ging es zurück in die Klasse um unsere Zeugnisse abzuholen.
Wie erwartet war es scheiße. Nun chillten wir uns chillig zum Marktplatz um uns mit den anderen zu treffen. Plötzlich und ohne Vorwarnung schrie eine Oma einen Opa an: "DU KANNST MEINE FOTZE NICHT FICKEN!" Der Kracher des Tages. Jetzt konnte es nur noch besser werden.
Danach ging es gesellig zum E Center, wo wir ungefähr eine halbe Stunde lang irgendwelche Leute anquatschten, ob sie uns Alkohol kaufen. Ein Bekannter von mir tat dieses. Ein scheiße teuren Kasten V+ mit allen nur erdenklichen Sorten(es gab eigentlich nur 3).
Da wir nun alle Besorgungen getan haben gingen wir zu einem schönen See. Ein Freund, den auf den Weg dorthin trafen, teilte uns mit, dass sich noch zehn Flaschen Bier am Ufer des Sees befinden. Tatsächlich lagen dort noch zehn Flaschen des besten Öttinger Exports. Ekelig man. Die ersten drei Flaschen landeten aus unerklärlichen Gründen unsanft auf einem Stein. Nachdem so gut wie alle Flaschen leer waren und auch der Bacardi den ich selber mitgebracht habe auch brauchten wir eigentlich Nachschub. Aber um erst einmal etwas runterzukommen wollte ich in den See schwimmen gehen. Ich war ja nicht dumm und brachte mir ein Handtuch sowie Badesache mit. Badeschlappen einbezogen. Mit den Schlappen ging ich ins kühle Nass. Als ich die erste ausgezogen habe und meinen Fuß auf den Grund des Sees stellte merkte ich ein leichte(die totale Untertreibung) Stechen in meinen rechten Fuß. "Waaaaaa", schrie ich, "Christoph zieh mich aus dem Wasser!" Christoph, ein Freund von mir, zog mich aus dem Wasser und zurück auf den Steg. Dummerweise war ich auf eine Scherbe getreten, was in diesem verdreckten Wasser nicht von Vorteil ist. Gut...ich konnte mir einen Knochen zum ersten Mal genau betrachten und muss sagen: Die sind ja wirklich weiß. Eine Freundin fuhr sofort los und besorgte Pflaster. Einfach zugetapet und fertig. Dann kam irgendjemand, den ich überhaupt nicht kannte. Trotzdem quatschte ich ihn einfach an und fragte, ob er uns nicht Vodka holen kann. Klar hat er es gemacht. Im Parkour-Lauf ging ich zurück zum See. Trank noch etwas von dem Vodka und auf einmal kam eine rieeeesige Gruppe anderer Leute. Egal. Angequatscht und so weiter. Mit einem war ich von Anfang an perdous. Eine kleine Runde um den See gedreht und gelabert. Davor, als wir uns nur 5 Minuten kannten, wollte der mich sogar zu einem Arzt schleppen wegen diesem fetten Schnitt unter meinem Fuß. Daraus wurde nichts, denn die hatten Bier^^
Dann tauschte ich mit den allen Handynummer aus und der Abend neigte sich langsam dem Ende zu. Um halb neun gingen wir los zum Bahnhof. Naja, wir torkelten. Schon echt normal, dass 14 jährige zum BaHnhof torkeln und einer davon wie ein Kranker humpelt und dabei lacht und fast hinfällt vor lachen. Am Bahnhof angekommen kam zum Glück der Zug pünktlich.
Als ich vor meiner Einfahrt stand kamen meine Eltern auch gerade nach Hause. Als sie dann zur Haustür kamen, wo ich mich an irgendwas festehalten habe sagte ich: "So jetzt seid ihr ja da, jetzt können wir zum Arzt". Sie sahen sich zuerst die Wunde an und fragten ob ich was getrunken habe. Lächelnd sagte ich: "Ja tzwai Bia". Wir fuhren in die Notaufnahme. Nach drei Stunden warten wurde ich endlich in die OP gebracht. Der Arzt guckte sich die Wunde kurz an und sagte: "Lecker. Der Vater geht mal kurz raus." Dann zu mir: "Wie viel hast du denn getrunken?" Ich sagte daS GLeiche, wie ich es bei meinen Eltern versucht habe. Er ließ mich schnell einen Alkotest machen. Seitdem mag ich die Zahl 1,8 ‰.
Trotzdem bekam ich eine Beteubung in den Fuß und muss sagen: "Eine Nadel im Fuß tut höllisch weh!"
Gereinigt und genäht ging es nach Hause und ins Bett. Schöner Tag dachte ich mir und stelle fest:
Das war der Tag an dem ich assozial wurdeEine wahre Geschichte von Philip Kaminski
geschehen an einem Tag, dessen Datum ich nicht mehr weiß